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Stevia (Stevia rebaudiana), eine Blattpflanze, die sich durch ihren süßen Geschmack auszeichnet, hat ihren Ursprung als traditionelles Nahrungsmittel und medizinische Zutat der indigenen Guarani-Völker in Paraguay und Brasilien. "Stevia", so der Handelsname, ist eine Mischung von Substanzen, die aus der Pflanze Stevia rebaudiana ("Süßkraut", auch "Honigkraut") gewonnen und als Süßungsmittel verwendet wird. Aufgrund seiner schnell wachsenden Verwendung als kalorienfreies natürliches Süßungsmittel wächst die weltweite Nachfrage nach Stevia explosionsartig.
Die Blätter von Stevia enthalten in geringen Mengen süß schmeckende Verbindungen, die Steviolglykoside (Steviosid und Rebaudioside A, C, F, M, D und X). Diese Verbindungen können bis zu 350 Mal süßer sein als Zucker.
Der größte Teil der weltweit angebauten Steviablätter wird chemisch zu Steviolglykosiden verarbeitet - ein mehrstufiger, komplexer und kostenintensiver Prozess, der eher an Chemie als an "natürliche Süße" erinnert. Aufgrund der geringeren Mengen pro Blatt sind größere Ernten erforderlich, um kommerziell nutzbare Mengen zu gewinnen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Steviolglykoside neue Möglichkeiten für die Produktentwicklung als kalorienfreie, hochintensive Süßungsmittel eröffnen. Wenn sie in mikrobiellen Zellfabriken hergestellt werden, trägt die kommerzielle Produktion von Steviolglykosiden erheblich zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks bei. Andere ursprünglich pflanzliche Produkte, die mit speziell "manipulierten" gentechnisch veränderten Hefen hergestellt werden, sind in der EU bereits als "neuartige Lebensmittel" natürlichen Ursprungs zugelassen und auf dem Markt (z. B. Resveratrol). |
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